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3. Sonntag
Lesungen und Evangelium aus dem Schott hier: Link
Die Predigt bezieht sich auf: Jona 3, 1–5.10; 1 Kor 7, 29–31; Mk 1, 14–20
„… Da reute Gott das Unheil, das er angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.“
Man muss sehr vorsichtig sein bei solchen Sätzen aus der Heiligen Schrift. Ich hörte einmal die Aussage: „Bitte verstehen sie mich nicht zu schnell.“[1] Wieviel mehr muss eine solche Forderung bei Gott Geltung haben, als bei einem Menschen? Schließlich heißt es auch in der Schrift:
„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn.“ (Jes 55, 8) oder;
„… ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.“ (Hos 11, 9)
Nein, Gott kommt nicht in der Hitze des Zorns. Nachdem Jona die Strafe Gottes androhte und der letzte der Propheten – Johannes – zur Umkehr aufrief, kam Gott in menschlicher Gestalt, denn die Zeit war reif, erfüllt, wie Jesus selbst sagt (vgl. auch Gal 4,4).
Christi erste Botschaft war dann auch, „glaubt an das Evangelium und folgt mir nach“. An das Evangelium glauben heißt, an Christus glauben. Botschaft und Person werden hier in eigentümlicher Weise eins, oder wie es auch heißt: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ (Joh 1, 14)
Was hat das aber mit der Erkenntnis von Sünde zu tun, die ja Voraussetzung der Umkehr ist, die von Jona bis Johannes und Jesus gefordert werden?
Ohne Gott, ohne dem DU Gottes, durch welches ich angesprochen werde und zum eigentlichen ICH finde, komme ich gar nicht erst auf die Erkenntnis der Sünde. Durch das DU Gottes ein ICH werden heißt, auch sich selber zu erkennen und zu verstehen – seine Existenz immer mehr zu begreifen als von Gott gegeben. Nicht das ICH steht an erster Stelle, sondern das DU Gottes. Wir sind auf Gott hin geschaffen. In der Abkehr von Gott entsteht daher ein Mangel des Seins.
Schon in der Antike hat man das Böse als ein Mangel des Seins verstanden. Von diesem Gedanken her, wird auch verständlich, warum der Mensch, der sich von Gott abwendet, immer schon zugleich Sünder ist. Er wendet sich ab vom Urheber allen Seins und Spender allen Lebens. Doch der Mensch kann sich selber nicht das Leben geben. Er stirbt.
Wenn der Mensch jedoch seine Unvollkommenheit als Folge der Abkehr von Gott erkennt, sich also als Sünder begreift, und umkehrt, indem er sich von Gott ansprechen lässt, erlangt er das Leben wieder und findet auch zu sich selbst.
Die Einwohner Ninives haben sich ansprechen lassen, erkannten Jonas Worte nicht als Menschenwort, sondern als Wort Gottes an die Menschen. Sie kehrten um und gewannen das Leben.
Ohne Gott bin ich unvollkommen. Für diese geistige Existenz muss ich mich persönlich entscheiden, eben für oder gegen Gott.
Nur im Verhältnis zu Gott hat der Mensch auch sein wahres geistiges Leben, denn er ist auf ihn hin geschaffen.[2] Zu nichts anderem ruft uns letztlich Paulus in seinem Brief auf, wenn er fordert, dass wir uns der Vergänglichkeit dieser Welt bewusst werden sollen.
„Weil […] der Mensch [in der göttlichen Liebe] die Wirklichkeit seines geistigen Lebens hat, so braucht er das »Gesetz «, nicht mehr und lebt von der Gnade. Wer den Nächsten liebt, hat das Gesetz erfüllt, heißt es im Römerbrief. Wer aber den Nächsten liebt, der ist nicht »Hörer« bloß des Wortes, in dem wir die Gnade und die Wahrheit unseres Lebens haben, sondern auch sein »Täter« [wird also zum Nachfolger Christi]. Und das ist der letzte Sinn des Wortes in der Menschlichkeit seines Ursprungs: […] daß es zum Wort der Liebe wird.“[3]
Zugleich aber hebt „[d]er Glaube [an dieses Wort, an Christus] die Sünde auf – denn er ist ja die »Entsühnung des Geistes«. Hier steht […] der Verstand eines Menschen still.“[4]
Nicht auf das Verstehen kommt es aber an. Hier ist unser Vertrauen in Christus gefragt der sagt: Kehrt um und Glaubt an Gott und glaubt an das Evangelium! (vgl. Joh 1,14)
Euer Kaplan Rochus.
[1] DDr. Horst Pirker; Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen. (Parlamentarische Enquete des Nationalrates 17.9.2009).
[2] Vgl. Ebner, Ferdinand: Das Wort und die geistige Realität, 157.
[3] Ebd, 160.
[4] Ebd. 236.
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